KI-Update kompakt: Meta FAIR, digitale Souveränität, Gemini for Home, KI-Schauspielerin

Shownotes

Das ist das KI-Update vom 06.10.2025 unter anderem mit diesen Themen:

Streit um Forschungsfreiheit in Metas KI-Labor FAIR EU plant Strategie für digitale Souveränität bei KI Großer Umbau im Google Home hat begonnen und Hollywood-Gewerkschaft gegen KI-generierte Schauspielerin

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Eine neue Folge gibt es montags, mittwochs und freitags ab 15 Uhr.

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00:00:02: Das KI Update, ein heise Podcast mit redaktioneller Unterstützung von The Decoder.

00:00:14: Ich bin Isabel Grünewald und dies sind heute unter anderem unsere Themen.

00:00:18: Streit um Forschungsfreiheit in Metters KI Labor Fair.

00:00:22: EU plant Strategie für digitale Souveränität bei KI.

00:00:26: Großer Umbau im Google Home hat begonnen und Hollywood Gewerkschaft gegen KI-generierte Schauspielerin.

00:00:34: Beim Facebook-Konzern Meta sorgt eine interne Regeländerung für Unruhe in der Forschungseinheit FAIR, das berechnet die Information.

00:00:43: Demnach muss das Fundamental AI Research Team künftig eine zusätzliche Prüfung durchlaufen, bevor es seiner Arbeit veröffentlicht.

00:00:52: Bisher durften die Forscher in ihrer Ergebnisse weitgehend selbstständig veröffentlichen, auch außerhalb des Unternehmens.

00:01:01: Vor allem leitende Wissenschaftler nahmen die neue Regelung laut dem Bericht als Einschränkung wahr.

00:01:06: Demnach soll fair künftig stärker an der Produktentwicklung von Meta mitarbeiten, statt Forschungsergebnisse zu teilen, die potenziell auch Konkurrenten zugutekommen könnten.

00:01:14: Meta erklärte dazu gegenüber der Information, die Forschungsarbeit bleibt ein zentrale Bestandteil der gesamte Organisation.

00:01:21: Im Mittelpunkt steht dabei natürlich auch Jan Le Kün, einer der Mitgründer von FAIR und ein Pionier im Bereich maschinellen Lerns.

00:01:28: Nach Angaben aus Unternehmenkreisen soll Le Kün im September offenbar sogar darüber nachgedacht haben, seine Rolle als Leitender Wissenschaftler aufzugeben.

00:01:36: Hintergrund ist eine Umstrukturierung, bei der Meta die gesamte KI-Abteilung neu ordnete.

00:01:41: Unter dem Dach des Metasuperintelligence Labs führt nun ein Team um den achtundzwanzig Jahre jungen früheren Scale AI-Chef Alexandra Wagen und dem ehemaligen GitHub-CEO Ned Freedman mehrere Untereinheiten zusammen, von Grundlagenforschung über Infrastruktur bis hin zur Produktentwicklung und das Ziel ist eine höherer Form von KI-Intelligenz als das Unternehmen bisher mit Lama IV zustande gebracht hat.

00:02:05: Laut internen Quellen soll die Können auch die Änderung von Cheng Chihou, einem früheren OPI-Forscher und vor allem dem Co-Creator von Chachbity, zum Chef-Wissenschaftler der Meta-Superintelligence Labs als Dekredierung empfunden haben.

00:02:19: Dennoch blieb er aber an Bord und darf wohl weitere eigene Forschungsprojekte relativ frei verfolgen.

00:02:24: Einige Forschende aus Meterspisserie-KI-Abteilungen sollen sich zudem über die Bevorzugung neuer Kolleginnen und Kollegen aus Open AI oder auch Google beschwert haben.

00:02:33: Auch die geheime Forschung in einzelnen Labors und die hohen Vergütungen für Neuzugänger hatten intern für Unmut gesorgt.

00:02:40: Dankeschön, Max.

00:02:42: Die Europäische Kommission will mit einer neuen KI-Strategie die Abhängigkeit von Technologieanbietern aus den USA und China verringern.

00:02:51: Laut einem Entwurf, der der Financial Times vorliegt, soll die Initiative den Aufbau europäischer KI-Plattformen fördern und damit die technologische Eigenständigkeit der EU sichern.

00:03:02: Der Plan sieht vor, europäische KI-Werkzeuge stärker in Verwaltung, Industrie und Verteidigung einzusetzen.

00:03:10: Öffentliche Institutionen sollen gezielt auf europäische Open Source-Systeme setzen, um jungen Anbietern Wachstumsmöglichkeiten zu bieten.

00:03:19: Für diese Pläne will die Kommission eine Milliarde Euro aus bestehenden Programmen bereitstellen.

00:03:24: Brüssel waren zugleich vor Risiken durch externe Abhängigkeiten in der KI-Infrastruktur.

00:03:30: Hardware, Software und Daten könnten von geopolitischen Akteuren als Hebel genutzt werden, um Lieferketten zu beeinflussen.

00:03:38: In der Verteidigungspolitik plant die EU daher, eigene KI-basierte Führungs- und Kontrollsysteme zu entwickeln.

00:03:45: Auch die Entwicklungs- sogenannte Frontiermodelle für Raumfahrt und Verteidigung ist laut dem Bericht Teil der Strategie.

00:03:52: Technologiekommissarin Henner Wirkunen will Einzelheiten zu den Plänen am Dienstag vorstellen.

00:03:58: Salesforce will den Instant-Messaging-Dienst Slack als KI-Schnittstelle ausbauen.

00:04:04: Das hat sich schon Ende Jahrzehnte mit dem Add-on Slack AI sowie dem AI Workflow-Bilder angekündigt und setzt sich nun in Entwickler-Tools fort.

00:04:13: Der Hersteller hat kürzlich zwei Schnittstellen für die Entwickler-Plattform von Slack angekündigt.

00:04:18: Eine Real-Time Search-API und einen Model-Context-Protokoll-Server.

00:04:23: Entwicklerinnen und Entwickler sollen damit sichere kontextbezogene KI-Agenten direkt auf den Konversationsdaten in Slack aufbauen können.

00:04:32: Salesforce sagt, Unternehmen kämpfen mit fragmentiert eingesetzter Software.

00:04:36: Das Springen zwischen Tools, Kopieren und Einfügen oder Kontextwechsel, schmälere die Produktivität.

00:04:42: Den Messenger Slack will der Hersteller als zentrale Anlaufstelle ins Spiel bringen.

00:04:46: Indem eine Vertriebsmitarbeiterin ohne Wechsel in eine andere Anwendung per KI-Agent CRM-Einträge aktualisiert und ein IT-Kollege Supportanfragen löst.

00:04:57: Google Assistant zieht aus, Gemini for Home zieht ein.

00:05:01: Der von Google angekündigte Umzug hat jetzt begonnen.

00:05:04: Was sich damit ändert, weiß Eva Maria Weiß von Heise Online.

00:05:08: Die Kommunikation mit dem eigenen Smarten zu Hause soll künftig noch gesprächiger sein.

00:05:14: Gesprächiger, da Gemini nun einfach als großes Sprachmodell viel besser darin ist, Konversationen zu führen.

00:05:21: Entsprechend ist die Architektur des Assistenten eben auch komplett verändert worden.

00:05:26: Er basiert nun auf einem LLM.

00:05:29: Die Veränderung bringt mit sich, dass die Stimmen natürlicher klingen sollen und außerdem soll der Assistent Aufgaben natürlich viel besser verstehen können.

00:05:37: Und dazu gehört, dass er nun zum Beispiel zwei Aufgaben aus einem Satz heraus erkennen kann.

00:05:43: Google nennt als Beispiel, dimme das Licht und stelle die Temperatur auf zwanzig Grad ein.

00:05:50: Gut, hätte man jetzt auch als zwei Sätze formulieren können.

00:05:54: Gemini soll aber auch komplexere Aufgaben umsetzen können.

00:05:58: Und da zum Beispiel sagt Google, man könnte ihm sagen, wenn das Haus nachts leer ist, lasse es so aussehen, als wäre jemand zu Hause.

00:06:08: Wie genau das dann aussieht, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich macht Gemini dann ab und zu das Licht an, vielleicht auf der Toilette.

00:06:15: Und weil der Trend dahin geht, dass man alles miteinander verknüpft, lassen sich nun auch der Kalender und zum Beispiel die Notizen-App von Google mit dem smarten Home verbinden.

00:06:25: Klassischer Anwendungsfall, das Beispiel von Google, ein Kochrezept, das man Gemini vor Home nun geben kann.

00:06:32: Alle Zutaten werden dann automatisch in die Notizen-App übertragen.

00:06:37: fehlt eigentlich nur noch der automatische Blick in den Kühlschrank und in die Vorradschränke und der Bestell-Button für den Supermarkt und vielleicht auch noch der Roboter, der dann alles auch noch gleich kocht.

00:06:47: Vielen Dank Eva.

00:06:49: Der KI-Browser Comet von Perplexity ist ab sofort frei verfügbar.

00:06:54: Er wurde bereits im Juli vorgestellt, jedoch durften zunächst nur Abonnenten des teuren Max-Tariffs den Browser verwenden.

00:07:01: Im auf Chromium basierenden Browser ist nicht nur die KI-Gestütz-Suchmaschine Perplexity AI als Standard vorausgewählt, sondern die Macher folgen dem Trend, das hauseigene KI-System tief in den Browser zu integrieren.

00:07:14: Sogenannte Agenten können komplexere Aufgaben wie die Buchung eines Hotelzimmers oder Online-Einkäufe übernehmen.

00:07:21: Dabei besucht und bedient die KI autonomen Websites und füllt etwa Formularfelder aus.

00:07:26: Auch den Browser selbst darf die KI steuern, um etwa Taps zu organisieren.

00:07:31: Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch der Browser Neon von Opera.

00:07:35: Der ist jetzt ersten UserInnen über eine Warteliste verfügbar.

00:07:39: Anthropic berichtet, dass das neue Cloud Sonnet-Für.Fünf in Tests echte Schwachstellen in Code aufspüren konnte, teils schneller als erfahrene Sicherheitsteams.

00:07:50: In der Benchmark-Reihe SciBench löste Cloud Sonnet-Für.Fünf mehr als drei Viertel der Aufgaben bereits beim ersten Versuch.

00:07:57: Im zweiten großen Test, Cybergym, erreichte es eine deutlich höhere Erfolgsquote als früherer Version.

00:08:04: Bei wiederholten Durchläufen fand das Modell in rund einem Drittel der Fälle bislang unbekannte Sicherheitslücken.

00:08:11: Auch das Erstellen und Überprüfen von Software Patches gehört inzwischen zum Repertoire.

00:08:16: Laut Anthropic konnten in ersten Experimenten etwa fünfzehn Prozent der automatisch erzeugten Patches mit menschlichen Lösungen mithalten.

00:08:24: Externe Partner wie HackerOne und CrowdStrike meldeten laut dem Unternehmen zudem die Nutzung von Claude, habe Sicherheitsanalysen beschleunigt und Fehleraten reduziert.

00:08:35: Diese Unterstützung ist langfristig auch nötig, denn Angreifer nutzen bereits ähnliche Technologien.

00:08:43: Apple hat eine Abweisung einer Sammelklage gefordert, in der Nutzerinnen und Nutzer Geldentschädigung für die verzögerte kontextsensative Siri fordern.

00:08:52: Die neue KI-Funktion hätte eigentlich im vergangenen Frühjahr erscheinen sollen, kommt nun aber vermutlich erst in den ersten Monaten des Jahres-siehntausend sechsundzwanzig.

00:09:03: Apple war daraufhin gleich mehrfach verklagt worden.

00:09:05: Einerseits von Kunden, die behaupten, wegen der neuen Funktion ein Apple-Intelligence-fähiges iPhone erworben zu haben, andererseits aber auch von Aktionären, die meinen, dass die Verschiebung zu einem Einbuch des Apple-Aktienkurses geführt haben könnte.

00:09:19: Appels Rechtsbeistände schreiben in ihrer Motion to dismiss das Unternehmen habe von Anfang an mitgeteilt, dass die KI-Funktionen allmählich veröffentlicht würden und sich weiterentwickeln.

00:09:30: Das Gericht hat jetzt mehrere Monate Zeit, um über eine Abweisung oder einen Fortgang der Sammelklage zu entscheiden.

00:09:38: Eine KI-generierte Figur steht angeblich kurz davor, als Schauspielerin von einer Künstlageentur vertreten zu werden.

00:09:46: Die Kritik aus der Branche ist scharf, berichtet Martin Holland aus dem Heise Online Newsroom.

00:09:51: Aus Hollywood gibt es breite Kritik einer KI-generierten Figur, die als Schauspielerin angeblich kurz davor steht, von einer renommierten Künstlage unter Vertrag genommen zu werden.

00:10:04: Und zwar heißt die Figur Telenowood, die wurde von einer Produktionsfirma geschaffen, generiert, an der unter anderem auch eine niederländische Schauspielerin beteiligt ist.

00:10:16: Und die hat jetzt auf einem Filmfestival in Zürich eben erzählt, dass die Künstleragenturen angeblich Schlange stehen, um sie unter Vertrag zu nehmen, also quasi zu vertreten und ihr Rollen zu besorgen und so wie eben eine normale menschliche Schauspielerin zu behandeln.

00:10:32: Und nachdem sie das gesagt hat, haben ganz viele Schauspieler und Schauspielerinnen auf X und anderen sozialen kritisiert, dass das nicht der Sinn von Schauspiel ist, dass man dagegen vorgehen soll, dass die Agentur, die das am Ende bekommt, direkt boykottiert werden soll.

00:10:51: Die Schauspielerin die jetzt an dieser Entwicklung beteiligt ist, hat das zurückgewiesen, hat gesagt, das gehe ja hier auch nur um Kunst und hat die Kritik abgewiesen, aber am Ende hat sich sogar die mächtige Schauspielgewerkschaft Sack-Aftra eingemischt und hat gesagt, dass man das nicht unterstützt und dass das nicht in Ordnung ist.

00:11:15: Und jetzt muss mal abgewartet werden, ob diese Vertragsschließung tatsächlich stattfindet oder ob das ein bisschen auch zu viel PR war.

00:11:22: Danke Martin.

00:11:35: Wie die Financial Times berichtet, soll das KI-Gerät auf dem Tisch stehen und durchgehend aktiviert sein, damit es mit den eingebauten Sensoren den ganzen Tag über Datensammeln kann.

00:11:45: Dafür soll es mindestens einen, womöglich aber mehrere Kameras bekommen.

00:11:50: Und man soll es auch mitnehmen können.

00:11:52: Das Gerät dürfe nicht zu aufdringlich und direkt sein, müsse aber helfen können, so der Plan.

00:11:58: Allerdings soll vermieden werden, dass es zu viel redet, was bei ChatGPT von OpenAI ein Problem sei.

00:12:04: Einer Quelle zufolge ist es gar nicht so einfach, eine KI zu bauen, die zwar ein Freund, aber nicht eine merkwürdige Lebensgefährtin ist.

00:12:13: Laut Informationen von Bloomberg prüft die Kölner KI-Übersetzungsplattform DeepL den Gang an die Börse in den USA.

00:12:20: Derzeit würden Gespräche mit Beratern laufen, will die Nachrichtenagentur aus informierten Kreisen erfahren haben.

00:12:26: Ein Börsengang sei bereits im kommenden Jahr möglich.

00:12:29: DeepL könnte bei einem Listing eine Bewertung von bis zu fünf Milliarden Dollar anstreben.

00:12:34: Die endgültige Bewertung hängt natürlich von der Nachfrage der Investoren und den Marktbedingungen ab.

00:12:39: Sowohl der Zeitpunkt als auch der genaue Börsenplatz könnten sich aber laut den Informanten noch ändern.

00:12:44: Die Bell selbst wollte keine Stellungnahme abgeben.

00:12:49: Die Fähigkeit, mithilfe künstlicher Intelligenz, neue Proteine zu entwerfen, gilt als eine der faszinierendsten und zugleich riskantesten Entwicklungen in den modernen Bio-Wissenschaften.

00:13:00: Die Technologie eröffnet völlig neue Möglichkeiten für Medizin, Materialforschung und nachhaltige Produktion.

00:13:07: Doch sie wirft auch Fragen zur Bio-Sicherheit auf.

00:13:10: Abhilfe soll verbesserte Erkennungs-Software schaffen.

00:13:14: Eine in der Fachzeitschrift Science veröffentlichte Studie zeigt, dass KI-Systeme zur Proteindesign-Generierung tatsächlich in der Lage sind, Varianten gefährlicher Proteine zu produzieren.

00:13:25: Die kommerzielle Bio-Sicherheits-Screening-Systeme teilweise nicht erkennen.

00:13:30: Eine hundertprozentige Detektion aller potenziell gefährlichen Varianten konnte jedoch auch mit Software-Updates nicht erreicht werden.

00:13:40: Das war das KI-Update von Heise Online vom sechsten Oktober, zwei tausendfünfundzwanzig.

00:13:45: Eine neue Folge gibt es Montags, Mittwochs und Freitags, ab fünfzehn Uhr.

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